Für mich ist meine Familie die schönste, die ich mir vorstellen kann. Ich liebe es, dass meine Kinder sich gegenseitig lieben und gerne Zeit miteinander verbringen. Dass sie sich zuhören, auf einander Rücksicht nehmen, aber auch ihre Freiräume schaffen. Ich liebe es, dass sie sich mitteilen. Ich liebe es, dass wir zusammen essen. Ich würde es noch schöner finden, dass ich mich nicht als Außenseiter sehen würde, der die Fäden zusammenhält und die Luft anhält, um ja keinen Fehler zu machen. Um sie nicht so zu verstören, wie ihr Vater und ich es durch unsere Eltern wurden. Ich würde gerne einfach nur sein. Ich habe eine gute Basis geschafften und nun würde ich gerne nur die Früchte ernten und sehen, was mit meinen Kindern passiert während sie erwachsen werden.
Meine Familie ist so wunderbar, weil sie einen Vater hat, der da ist, auf den man sich verlassen kann, der da ist, wenn es darauf ankommt. Ich bin jeden Tag aufs Neue froh, dass ich mir die Familie mit diesem Mann teilen darf. Er ist ein Fels in der Brandung, auch wenn ihm das so oft Angst macht und er sich in seinen Sicherheitsbereich zurückzieht. Ich wünschte er würde sich als Vater und als Mensch mit meinen Augen sehen. Die Kinder haben ihre Güte von ihm, denn er ist gütig und nachsichtig und korrekt. Er ist verlässlich und stark. Meine Familie ist für mich die wahrhaftigste und wunderschönste Familie, die ich mir vorstellen kann und ich bin jeden Tag dankbar dafür.
Ich habe nicht immer die Kraft Teil der Familie zu sein, weil mein Leben bereits so viel Kraft gekostet hat. Darum habe ich Angst, dass diese Kraft auch dem Vater ausgehen könnte und wir dann schutzlos dastehen würden, aber so lange er so viel gibt und uns von seiner Kraft zehren lässt, so lange hoffe ich, dass es unserer Familie gut gehen wird.
Was ist also für mich die wahrhaftigste und wunderschönste Familie? Meine Familie! Das einzige was fehlt ist der Platz, den ich mir in dieser Familie lassen sollte. Ich gebe meinen Platz immer so leichtfertig weg an andere, die gerade den Balsam der Gegenwart meiner Kinder brauchen, der Oma, die den ersten Schulranzen kauft, der Tante, die die ersten Ohrringe besorgt, eben jeder Frau, die weniger stark zu sein scheint als ich. Ich bin die Mutter und diesen Platz sollte ich mir zugestehen, denn es sind meine Kinder und sie sind meinetwegen und wegen ihres Vaters die Menschen, die sie heute sind.