Sie war die weltbeste Mama, denn sie war eine mächtige Hexe, die für uns da war, uns getröstet hat und uns in den Hintern getreten hat, wenn es nötig war. Sie war vertrauenswürdig und hatte immer eine Umarmung parat, wenn wir sie gebraucht haben. Sie konnte zuhören und hatte einen besonderen Sinn für Humor. Sie hat uns zu kritischen, aber mutigen und lebensbejahenden Menschen erzogen.
Als Schwester war sie immer da, auch wenn ich das oft nicht gemerkt habe. Sie hat keine wichtigen Momente in meinem Leben verpasst, denn sie wollte Teil meines Lebens sein. Familie war ihr wichtig, denn das sind die Wurzeln, die einen tragen und die eine Konstante im Leben bilden.
Sie war eine tolle Freundin, denn sie hatte immer einen Rat parat. Meist ungebeten, aber stets willkommen. Damit hat sie mich immer aus der Komfortzone geschubst und ich konnte wachsen und Neues entdecken. Sie konnte gut zuhören und hat damit viele wunde Punkte gehört und angesprochen, auf die ich nicht vorbereitet war. Sie hat mich damit aber nicht allein gelassen, sondern begleitete mich stets auf dem Weg zur Lösung oder Akzeptanz.
Sie war eine gute Kollegin, denn sie war das soziale Herz der Gruppe. Sie sorgte auf ihre lebendige Art für den Austausch in der Gruppe und regte immer wieder soziale Berührungspunkte an. Sie brachte Themen, die zusammen gehören zusammen und hatte immer einen Ausweg aus jeder Situation. Dazu nutze sie die Vielfalt, die im Team herrschte und das Know-How der Kollegen.
Sie hat wahnsinnig gern gelesen und geschrieben. Ihr erstes Buch hat Menschen emotional bewegt und sie hatte im Alter die Zeit gefunden noch mehr bewegende Romane zu schreiben. Sie hat Allianzen mit andern Frauen gebildet, um Werke zu schaffen, die einen Eindruck hinterlassen haben. Sie war eine Muse, ein Coach, ein Lebensbegleiter.
Sie war die Liebe meines Lebens, der Sex mit ihr hatte mich beflügelt, ihre bloße Präsenz in meinem Leben hat das Leben bunter und lebendiger erscheinen lassen. Mit ihr fühlte ich mich stets wie 20, denn sie war im Grunde ihres Herzens immer dieses neugierige, aufgeweckte Mädchen geblieben, das nicht still sitzen konnte und ihren Apfel am Stück gegessen hat.